Der Dienstag Dichtet – Zweifelhaftes Vergnügen

„Der Dienstag dichtet“ ist eine wunderbare Aktion von Katha kritzelt, der ich mich wöchentlich anschließe, um den Schreibfluss nicht versiegen zu lassen. Heute voller Vorfreude auf die kommende Woche.

Zweifelhaftes Vergnügen
Zuhause, 2021

Können wir uns wirklich an Dingen erfreuen,
wenn wir wissen, dass wir sie bald wieder bereuen?

Ob es zu viel Wein ist oder die zu teure Passion –
erklingt nicht schon im Glücksrausch ein mahnender Ton?

Schmeckt nicht schon der erste verbotene Bissen
mehr bitter als süß, mehr nach schlechtem Gewissen?

Wenn wir für kleinen Genuss andere Menschen belügen,
hemmt das nicht bereits im Entstehen das Vergnügen?

Gelangen wir ohne jeden zweifelnden Gedanken
vorbei an unseren eigens gesetzten Schranken?

Und wenn ja, wie finden wir den Weg wieder zurück
vom kurzen Vergnügen zum langanhaltenden Glück?

Veröffentlicht von Eva

Texterin und Poetin. Wertschätzung mit Worten und Wirtschaftswissen mit Leichtigkeit.

2 Kommentare zu „Der Dienstag Dichtet – Zweifelhaftes Vergnügen

  1. Die letzte Frage ist sehr interessant. In vielen Dingen, wie ZB hemmungslosem Betrinken verstehe ich es schlichtweg nicht. Andererseits hat jeder so Momente, wo er das schnelle Glück greift ohne nachzudenken.

    Gefällt 1 Person

  2. Ja, ich glaube bei akutem Frust ist die Gefahr des schnellen Glücks immer unmittelbar. Oder bei all zu ausgelassener Freude, wenn man sich für einen kleinen Moment unbesiegbar fühlt. Beim Alkohol ist – je nach Getränk – der Übergang wohl einfach zu schnell und von „alles entspannt und kontrolliert“ springt man plötzlich über zu „so betrunken, dass man außer Kontrolle ist“. Ich persönlich habe (weniger beim Alkohol, weil ich Leistungssportlerin war) alle möglichen Situationen erlebt – die, wo ich mich hinterher gefragt habe, warum ich meinen Kopf nicht vorher eingeschaltet habe, die, wo ich genau wusste, dass ich es bereuen werde, und dennoch nicht die Kraft aufbringen wollte, mich selbst zu bremsen, und die, wo ich die Versuchung nur für mich wahrgenommen habe, um ihr dann aber doch nicht nachzugehen. Auf jeden Fall ein spannendes Thema finde ich 🙂

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